„Wenn man Senioreneinrichtung hört, denkt man nicht an Zukunft“

Kantine-Zukunft-Infoabend in der Trainingsküche: Senior*innenverpflegung im Fokus

Am 24. September öffnete unsere Trainingsküche wieder die Türen für den Kantine-Zukunft-Infoabend. Nach einer kurzen Einführung von Projektleiterin Dinah Hoffmann zu Projekt und Ansatz der Kantine Zukunft ging es direkt in die Praxis: Diesmal stand die Seniorenverpflegung im Mittelpunkt – und die Frage, wie Veränderung in einer Großküche wirklich gelingen kann.

Antworten gaben Riccarda Wollrath, Küchenleiterin der Seniorenresidenz Katharinenhof Am Preußenpark und Küchentrainer Josef Dengler. Im Gespräch erzählten die beiden, wie der Prozess in der Kantinen-Werkstatt abläuft – von der Bestandsaufnahme über neue Rezepte bis hin zu gemeinsamen Praxistagen. Dabei wurde klar: Beratung heißt hier nicht Theorie, sondern Arbeiten auf Augenhöhe, Ausprobieren, Hürden erkennen und Lösungen finden.

Riccarda zeigte an ganz konkreten Beispielen, was Veränderung in der Kantinen-Werkstatt bedeutet: Früher gingen im Katharinenhof monatlich rund 6.000 Einwegbecher Joghurt raus. Heute gibt es frischen Bio-Joghurt – verfeinert mit hausgemachten Fruchtpürees. Das spart nicht nur Müll, sondern schmeckt auch besser. Und die Wirkung geht noch weiter: Riccarda kann von Bewohnenden berichten, die nach einigen Wochen mit frisch gekochtem, abwechslungsreichem Essen spürbar zu Kräften kamen und plötzlich wieder selbstständig zum Speisesaal gehen konnten.

Josef ergänzte: „Wir geben keine fertigen Konzepte vor. Wir zeigen Möglichkeiten und begleiten die Küchen Schritt für Schritt – innerhalb der Budgets, aber mit viel Mut für Neues.“ Genau so entstehen Rezepte, die in der Praxis funktionieren und Teams, die Selbstbewusstsein gewinnen.

Das Publikum war bunt gemischt: von Interessierten aus Betriebskantinen über Kitas und Integrationsbetriebe bis hin zu Forschung und Verwaltung. Für viele war es spannend zu sehen, wie die Kantinen-Werkstatt funktioniert und dass der Wandel in der Gemeinschaftsverpflegung machbar ist, wenn man die Menschen in den Küchen mitnimmt.

Zum Abschluss war noch Zeit für ehrliche Fragen und offene Worte. Nicht alles ist einfach, aber genau diese Gespräche zeigen, was Veränderung möglich macht.

Einen Rückblick auf unseren letzten Infoabend im März mit Köchin Marcia von den Weißenseer Integrationsbetrieben gibt es ebenfalls hier im Blog.

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