Einfach mal machen: Wie das WIB-Küchenteam über sich hinausgewachsen ist

„Mal schauen, wie weit wir kommen“ – mit diesem Satz ist das Küchenteam der WIB-Kantine vor einem Jahr in die Kantinen-Werkstatt gestartet. Mittlerweile steht fest: Ziemlich weit.
Die Ausgangslage war alles andere als einfach: Als Inklusionsbetrieb arbeiten Marcia Walter und Martin Ohlemann mit einem Team, das nicht nur täglich gutes Essen zubereitet, sondern gleichzeitig auch Menschen mit und ohne Behinderung in der Küche anleitet. Dazu kommt: Die Kantine versorgt sowohl Mitarbeitende als auch externe Gäste – von Start-ups bis zu Anwohnenden. Die einen mögen es deftig und klassisch, die anderen wünschen sich moderne, internationale Gerichte. Die Kunst besteht darin, alle im Blick zu behalten – und trotzdem Neues zu wagen.




Mut, Handwerk und jede Menge Kommunikation
Das Küchenteam hat sich mit beeindruckender Energie und Mut reingekniet: Mehr pflanzlich, weniger Convenience, mehr Handwerk, mehr Frische. Unterstützt wurden sie dabei von Kantine Zukunft-Küchentrainer Karsten.
Inzwischen liegt der Bio-Anteil bei 52 %, der Anteil pflanzlicher Produkte über 60 %, hochverarbeitete Lebensmittel machen nur noch einen geringen Anteil des Einkaufs aus. Und das Speisenangebot ist so vielfältig wie die Gäste – auch, weil das Team den Austausch sucht. Wer hier isst, darf mitreden.
Auch der Menüplan selbst hat durch kreative Kommunikation – etwa mit gut verständlichen Aushängen, digitalen Screens oder persönlichen Gesprächen – eine neue Sichtbarkeit bekommen. Die Kantine wird stärker wahrgenommen, und das nicht nur wegen der leckeren Gerichte.


Vom Garten auf den Teller
Beim Abschlusstermin präsentierte das Küchenteam eine kleine, feine Auswahl aus seiner Küche: Butter Chicken-Häppchen, gebratene Semmelknödel mit Spitzkohlsalat aus dem eigenen Garten, Kichererbsen-Tortilla aus der Kantine-Zukunft-Rezeptdatenbank und fluffige Grießknödel mit Kirschkompott. Alles liebevoll angerichtet, saisonal und handwerklich stark umgesetzt – ein echter Genuss.
Und das ist erst der Anfang: Dieses Jahr gab es die erste konsequente Anbauplanung für den Biogarten in Malchow. Künftig sollen noch mehr saisonale Gemüsesorten und vielleicht sogar ein Kartoffelacker Teil der Küchenarbeit werden – vom Beet direkt auf den Teller beziehungsweise in die Lager. Das eröffnet nicht nur kulinarische Möglichkeiten, sondern stärkt auch das nachhaltige Selbstverständnis und die Kreativität der Kantine.



Weiter so!
Mit viel Teamgeist, Experimentierfreude und einem klaren Willen zur Veränderung hat das WIB-Team gezeigt, wie moderne, inklusive Gemeinschaftsverpflegung aussehen kann. Wir bedanken uns für die inspirierende Zusammenarbeit und sagen: Weiter so – wir sind gespannt, was da noch wächst.
Fotos: Nils Böddingmeier; Kantine Zukunft